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Ohne Titel, 2017, Fiona Könz
Ohne Titel, 2017, Fiona Könz

Ohne Titel, 2018, 30 x 30 x 3 cm, Oberansicht und Seitenansicht

0, 2017

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0 ist ein speziell angefertigter Keilrahmen, der von zwei Seiten bespannt wird. Es ist also nicht möglich, die Spannung mithilfe von Keilen nachträglich zu erzeugen*. Eine klassische Grundierung mit Hasenlederleim** muss verwendet werden, damit sich der Stoff auf dem Rahmen spannt. Die Arbeit befasst sich mit den materiellen Eigenschaften eines klassischen Bildes und setzt diese so ein, dass deren Verwendung eine praktische Rechtfertigung zurückgewinnen.

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* Das im 18. Jh. entwickelte Keilrahmensystem ermöglicht es, bereits vorgrundierte, fertig bemalte Leinwände aufzuspannen. Die Spannung wird mithilfe von Keilen, die in die Ecken gedrückt werden, mechanisch erzeugt. Mit dem Aufkommen der Acrylfarbe im 19. Jh. entstehen vermehrt Malgründe mit Acrylzusatz. Diese bewirken eine höhere Elastizität und halten der mechanischen Spannung besser stand (keine Rissbildung). Jedoch liegen die Acrylzusätze nach dem Trocknungsprozess polymerisiert vor (irreversible Reaktion) und die Grundierung verbindet sich nicht bzw. nur teilweise mit der daraufliegenden Malschicht (Öl).

 

** Beim Leim-(Halb)kreidegrund entsteht die Spannung der Leinwand durch den natürlichen Klebstoff Glutin. Der Grund ist stark saugend und nimmt die Malschicht in sich auf bzw. vereint sich mit ihr. Grundierung und Malschicht bilden ein ineinander verankertes System.

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