Installationsansicht im Ausstellungsraum
100 Books, 2019
Performance
Zusammenarbeit mit Gregor Vogel
VOLUMES | Kunsthalle Zurich | Zurich (group exhibition)
Die Performenden sammeln 100 Romane aus öffentlichen Bücherregalen und Secondhand-Läden. Während der Performance nehmen sie die Bücher von einem gemeinsamen Stapel zwischen ihnen, lesen einen Satz und legen das Buch beiseite. Jeder Satz soll auf den vorhergehenden eingehen, so dass aus allen kombinierten Sätze eine Geschichte entsteht. Hinter ihnen wird ein Live-Transkript gezeigt, damit die Zuschauerinnen und Zuschauer der Geschichte folgen können. Nach der Performance werden die Bücher im Ausstellungsraum ausgestellt und konnten von den Besuchern mitgenommen werden. Sie sind jeweils nummeriert und mit einem Stempel versehen. Der vorgelesene Satz ist unterstrichen.
The artists collected novels from public book shelves and thrift stores. During the performance they take the books from a stack that is arranged between them, read a sentence and put the book aside. Each sentence is intended to correspond to the preceeding one so that a story emerges from all the combined texts. A live transcript is shown behind them, giving the viewers the chance to follow the story. After the performance the books were displayed in the exhibition space and could be taken away by the visitors. Each books carries a number and a seal. The used sentence is highlighted.
Ohne Titel, 2018, 30 x 30 x 3 cm, Oberansicht und Seitenansicht
0, 2017
0 ist ein speziell angefertigter Keilrahmen, der von zwei Seiten bespannt wird. Es ist also nicht möglich, die Spannung mithilfe von Keilen nachträglich zu erzeugen*. Eine klassische Grundierung mit Hasenlederleim** muss verwendet werden, damit sich der Stoff auf dem Rahmen spannt. Die Arbeit befasst sich mit den materiellen Eigenschaften eines klassischen Bildes und setzt diese so ein, dass deren Verwendung eine praktische Rechtfertigung zurückgewinnen.
* Das im 18. Jh. entwickelte Keilrahmensystem ermöglicht es, bereits vorgrundierte, fertig bemalte Leinwände aufzuspannen. Die Spannung wird mithilfe von Keilen, die in die Ecken gedrückt werden, mechanisch erzeugt. Mit dem Aufkommen der Acrylfarbe im 19. Jh. entstehen vermehrt Malgründe mit Acrylzusatz. Diese bewirken eine höhere Elastizität und halten der mechanischen Spannung besser stand (keine Rissbildung). Jedoch liegen die Acrylzusätze nach dem Trocknungsprozess polymerisiert vor (irreversible Reaktion) und die Grundierung verbindet sich nicht bzw. nur teilweise mit der daraufliegenden Malschicht (Öl).
** Beim Leim-(Halb)kreidegrund entsteht die Spannung der Leinwand durch den natürlichen Klebstoff Glutin. Der Grund ist stark saugend und nimmt die Malschicht in sich auf bzw. vereint sich mit ihr. Grundierung und Malschicht bilden ein ineinander verankertes System.